Backstube für Kinder: Brot backen mit Sauerteig
In der letzten Zeit sind Brotbackmaschinen richtig in Mode gekommen. Auch werden viele Brotbackmischungen angeboten, die das Brotbacken sehr einfach machen. Riecht auch lecker! Aber die Qualität?
Schauen Sie einmal auf die Tüte und lesen Sie die Liste der enthaltenen Stoffe.
... klingt nicht so lecker.
Auch wollen wir unseren Kindern zeigen, wie handwerklich Brot gebacken wird - wie in guter alter Zeit.
Deshalb sollten wir ein gesundes Sauerteigbrot selbst herstellen. Wir benötigen dazu nicht einmal einen Brotbackautomaten.
Die Ansetzung des Sauerteiges dauert mehrere Tage. Der Zeitaufwand hält sich trotzdem in Grenzen. Ich benutze ein größeres, lebensmittelgeeignetes Gefäß, z.B. eine saubere Schüssel aus Kunststoff. Ich habe dunkles Roggenmehl gekauft, das es in jedem Supermarkt gibt. Besser noch wäre frisch gemahlenes Mehl aus dem Reformhaus oder Bioladen.
Ich nehme ungefähr 150g von dem Mehl und etwas lauwarmes Wasser. Beides wird so vermengt, dass sich ein recht flüssiger Teig ergibt.
An einem recht warmen Ort, z.B. in der Küche lasse ich diesen Teig stehen; eine leichte Abdeckung sorgt dafür, dass nichts in die Schüssel fallen kann. Es darf aber kein fest verschlossenes Gefäß verwendet werden. Das würde den Gärungsprozess behindern. Die Temperatur müssen Sie nicht digital messen und durch aufwändige Heiz- oder Kühltechnicken halten. Sie sollte jedoch deutlich über 20 Grad liegen.
Am nächsten Tag füge ich die gleiche Menge Wasser und Mehl hinzu. Wieder ordentlich vermengen! Einen weiteren Tag später sollte unser Teig schon etwas anders aussehen und riechen.
Wieder kommt Mehl und Wasser dazu. Der leicht saure Geruch wird noch etwas stärker geworden sein.
Einen Tag später wird der Teig wesentlich an Umfang zugenommen haben, wenn er warm genug gestanden hat. Auch zeigen sich leichte Blasen; der Teig wirkt schwammig und riecht noch stärker. Zeit zum Backen!
Ich nehme eine größere Rührschüssel und vermenge den Sauerteig mit Mehl und etwas Salz.
Er wird dann geknetet, so dass sich ein schöner Brotteig ergibt. Die Mehlsorten wähle ich nach Geschmack, aber etwas Weizenmehl sollte dabei sein als "Kleber". Um einen guten Geschmack zu erreichen, kann ich auch Dinkelmehl oder Roggenschrot hinzufügen.
Gern verwende ich Roggenschrot vom Hof Neue Erde
Nach dem Kneten sollte der Teig an einem warmen Ort gehen. Rechnen Sie dafür ruhig 1-2 Stunden.
Danach knete ich noch einmal, fette eine Brotbackform und gebe den Teig hinein.
Auch nun lasse ich Ihn wieder gehen - mit einem leichten Tuch bedeckt.
"Und das ganz ohne Hefe?" werden Sie fragen.
Ja, der Sauerteig ersetzt die Hefe, die ich sonst verwenden würde.
Nachdem der Teig in der Brotbackform nun auch wieder gewachsen ist (auch so 1-2 Stunden an einem warmen Ort), wird das Brot eine Stunde lang bei ca. 180 Grad gebacken. Die beste persönliche Backzeit werden Sie im Laufe der Zeit selbst herausfinden. Sie ist abhängig von der Art des Backofens.
Sie sehen, es ist nicht viel Aufwand, schmeckt gut und ist gesund. Sie haben ein sehr natürliches Brot ohne Hefe und ohne Konservierungsmittel. Sie gewinnen eine neue Beziehung zum "täglichen Brot". Auch Ihre Kinder werden sich auf die Zubereitung - und natürlich auf das Verzehren freuen.
Die Zeit lässt sich gut einplanen: wenn ich Dienstag backen möchte, beginne ich Freitag mit dem Ansetzen des Teiges. Der gesamte Zeitaufwand ist nicht sehr hoch. Auch die Kosten halten sich in Grenzen: ca. 1 Euro für den Grundansatz + 1-2 Euro für Backschrot oder Ergänzungsmehle. Darin enthalten wären auch schon andere Beigaben wie z.B. Sonnenblumenkerne und Gewürze.
Nicht enthalten sind die Energiekosten.
Es kann auch etwas von dem Sauerteig im Kühlschrank aufgehoben werden, um mit diesem als "Starter" einen neuen Sauerteig zu beginnen. Das geht dann etwas schneller.